Die richtige Beleuchtung für Büros stellt sich flexibel auf wechselnde Anforderungen ein. Arbeitsplätze entsprechen längst nicht mehr dem klassischen „Nine to five“-Modell. Die Tätigkeiten im Büro werden heute digitaler, komplexer und vielseitiger – und Unternehmen erkennen zunehmend, dass Kreativität und Engagement der Mitarbeiter ihr größtes Kapital sind.
Dazu kommt, dass sich der Arbeitsplatz zunehmend unterwegs und ins Home Office erweitert. Wichtiger denn je sind daher offene, sinnstiftende Raumkonzepte mit optimaler Lichtqualität. Für mehr als drei Viertel aller Arbeitnehmer ist „Wohlbefinden am Arbeitsplatz“ ein zentraler Motivationsfaktor. Wo Menschen gerne ins Büro gehen, sich zugehörig fühlen und konzentriert arbeiten können, verbessern sich langfristig ihre Leistungsfähigkeit und ihre Gesundheit. Moderne Office-Umgebungen müssen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter daher nicht nur anerkennen, sondern in den Mittelpunkt stellen.
Die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung als
Zufriedenheitsfaktor
Die optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz berücksichtigt die unterschiedliche Nutzung. Einzelarbeitsplätze mit Tageslicht benötigen eine andere Schreibtisch-Beleuchtung als oftmals fensterlose Meetingräume oder Erschließungszonen, wie Flure und Eingangsbereiche.
In modernen Open Offices wirkt die Arbeitsplatz-Beleuchtung zudem als Gestaltungselement, um Arbeitszonen wie Schreibtischplätze, Besprechungstische und Kreativ-Kojen optisch zu trennen. Die Lösung bietet ganzheitliche Lichtplanung mit unterschiedlichen Lichtszenarien. Mittels smarter Sensorik kann die Bürobeleuchtung auf das natürliche Tageslicht abgestimmt oder an leeren Arbeitsplätzen ausgeschaltet werden. Verlaufsdynamische Lichtlösungen steigern das Wohlbefinden und sorgen für langfristig verbesserte Arbeitszufriedenheit.
Zahlen sprechen für sich: Mehr als 75 Prozent der Bürobeleuchtung sind veraltet. Das Energiesparpotential in Bürogebäuden ist groß. Neben Reduktion der Betriebskosten ist aber auch die Steigerung der Produktivität und die Schaffung einer „Wohlfühlatmosphäre“ am Arbeitsplatz durch gutes Licht ein großes Thema.
Hochwertige Beleuchtungslösungen tragen zu mehr Sehkomfort und Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei. In Verbindung mit einer intelligenten Lichtsteuerung sorgen die Leuchten für ein angenehmes Klima und sparen Energie. Integrierte Sensorik steuert das Licht nach Tageslichteinfall oder Anwesenheit und passt Beleuchtungsstärke und Lichtfarbe den Umgebungsfaktoren entsprechend an.
In diesem Großraumbüro mit 24 Arbeitsplätzen wurden 12 Leuchtstoff-Profilleuchten durch 6 BETO LED-Leuchten ersetzt. Die blendfreien Pendelleuchten sparen nicht nur 48 Prozent Energie, sondern können mit Steuerung zusätzlich 15 Prozent einsparen und damit auch die Beleuchtung an die Bedürfnisse im Raum anpassen.
Sensorgesteuerte Bürobeleuchtung für das Neue Arbeiten
Tribünen der Trabrennbahn
Lesen Sie mehr über das Konzept für das Neue Arbeiten und die Möglichkeiten moderner, sensorgesteuerter Bürobeleuchtung für mehr Komfort am Arbeitsplatz.
Ob Beleuchtung für Einzel- oder Großraumbüros, Meetingräume, Empfangs- oder Eingangsbereiche – Bürogebäude sind vielseitig, dennoch sind durchdachte Beleuchtungskonzepte gefragt. Verschaffen Sie sich einen Überblick über unsere aktuellen Bürobeleuchtungsprojekte und entdecken Sie spannende Inspirationen für Ihre nächsten Büroausschreibungen.
Spannende Themen für moderne Bürobeleuchtungskonzepte
Licht im Einklang mit der „inneren Uhr“
Dynamische Büro-Beleuchtungskonzepte imitieren den Verlauf des natürlichen Tageslichts. Die schrittweise Veränderung von Farbtemperatur und Helligkeit unterstützt den zirkadianen Rhythmus des Menschen, wodurch Wohlbefinden, Leistung und Schlafqualität verbessert wird.
Sensorgesteuert Lichtdramaturgie im Büro
Im WIKUS Firmengebäude funktioniert die Beleuchtung vollkommen autark. Dank eines feinmaschigen Rasters aus Sensoren reagiert jede Lichtquelle einzeln und automatisch auf Anwesenheit, Wetter und Tageszeit – für eine gut beleuchtete und energiesparende Bürobeleuchtung.
In der Ruhe liegt die Kraft
Stille ist ein menschliches Grundbedürfnis. Damit dieses auch im Großraumbüro erfüllt werden kann, braucht es gute Akustikplanung. Diese senkt den Lärmpegel, optimiert die Sprachverständlichkeit und reduziert so Ablenkungen und Stress.
Bürobeleuchtung planen -
Wir beantworten Ihre Fragen
Welche Anforderungen muss eine Bürobeleuchtung erfüllen?
Die Mindestanforderung ist in der Norm EN 12464-1:2021 “Beleuchtung von Arbeitsstätten” definiert. Bei fehlendem Tageslicht sollte die künstliche Beleuchtung diese Mindestqualität erfüllen. Für die Sehaufgabe „Schreiben, Tippen, Lesen, Datenverarbeitung“ im Büro ist die Mindestanforderung an die Arbeitsplatzbeleuchung wie folgt definiert:
- Gleichmäßigkeit Uo
≥0,60
- Farbwiedergabe Ra
≥80
- Blendbewertung RUGL
≤19
- Zylindrische Beleuchtungsstärke Em,z
≥150lx
- Beleuchtungsstärke Wand
≥150lx
- Beleuchtungsstärke Decke
≥100lx
- Modeling Em,z / Em
0,3 - 0,6
- Reflexbelendung
ausschließen
- Direktblendung einschränken
Leuchtdichte ≤ 1500cd/m2 bzw. ≤ 3000cd/m2
Welche Leuchten eignen sich für die Bürobeleuchtung?
Leuchten mit einem hohen indirekten Lichtanteil sind besser geeignet als direktstrahlende Leuchten. Damit wird der Kontrast und die Blendung verringert. Darüber hinaus sind die Raumgestaltung und Positionierung der Leuchte im Raum ausschlaggebend. Weiße Decken und Wände im Sehfeld des Nutzers sind optimal. Die Leuchten sollen nicht mittig über dem Bildschirm, sondern links und rechts des Arbeitsplatzes positioniert sein. So kommt es zu keiner Reflexblendung.
Wieviel Kelvin, Lumen pro qm bzw. Lux sind bei der Bürobeleuchtung vorgeschrieben?
Es ist weder eine Farbtemperatur in Kelvin, noch ein Lichtstrom in Lumen oder eine Effizienz in Lumen pro qm bei der Bürobeleuchtung vorgeschrieben.
Wie hoch sollte die optimale Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz sein?
Die neue Fassung der EN 12464-1-2021 gibt neben der Mindestbeleuchtungsstärke von Em ≥500lx einen modifizierten Wert von Em ≥1000lx für horizontale Arbeitsflächen an. Die Lichtforschung* der letzten Jahre hat ergeben, das vier Qualitätsparameter gemeinsam betrachtet werden müssen. Die Lichtfarbe, die Beleuchtungsstärke, die Farbwiedergabe und der Kontrast von Arbeitsfläche zu Wänden im Blickfeld.
Um die optimale Beleuchtung eines Arbeitsplatzes zu definieren, wurde die Präferenz* beurteilt. Die höchste Präferenz liegt zwischen 4200K – 5500K, mit einem Maximum bei 4900K. Bei einer Beleuchtungsstärke zwischen 850lx und 1700lx mit einer höchsten Präferenz* bei 1300lx. Bei einer als „gut“ befundenen Farbwiedergabe von Ra≥87 und bei einer als „sehr gut“ empfundenen Farbwiedergabe von Ra≥95. Bei einem Kontrast von (Arbeitsfläche zu Wänden im Blickfeld) von 0,6 - 0,8. Das bedeutet: bei 1300lx auf der horizontalen Arbeitsfläche (x 0,7) ~900lx auf den Wänden. Damit ist die in der DIN T/S 67600 geforderte zylindrische, melanopische Beleuchtungsstärke von >250 MEDI Lux erfüllt und der Arbeitnehmer wird biologisch aktiviert.
Welche Anforderungen muss eine blendfreie Bürobeleuchtung erfüllen?
Bei einer blendfreien Büroleuchte ist die Lichtaustrittsöffnung nicht vom Arbeitsplatz aus sichtbar. Da dies in den meisten Fällen nicht möglich ist, wird die Leuchtdichte der Lichtaustrittsfläche begrenzt: Für CAD-Tätigkeiten, bei denen ein schwarzer Bildhintergrund eingestellt ist, sollte die Leuchtdichte ≤ 1500cd/m2 sein. Für generelle Datenverarbeitung mit weißem Bildhintergrund darf die Leuchtdichte der Lichtaustrittsfläche ≤ 3000cd/m2 sein.
Darüber hinaus wird die Leuchte an ihrer Raumposition zum Arbeitsplatz nach dem UGR-Verfahren beurteilt (einheitlicher Blendungswert). Bei einem Büroarbeitsplatz darf der RUGR-Wert 19 nicht überschreiten. Für Technisches Zeichnen ist RUGR mit ≤16 gefordert.
Welche Beleuchtungsrichtlinien gelten für das Home-Office?
Für das Home-Office gibt es keine Vorgaben. Der Nutzer kann die Lichtqualität eigenverantwortlich wählen. Wichtig ist, dass tagsüber ein hoher Tageslichtanteil zur Verfügung steht. Fensternahe Arbeitsplätze sind besonders geeignet. Überprüfbar ist das für den Einzelnen mit dem Tageslichtquotienten: Beleuchtungsstärke innen auf Tischhöhe in der Raummitte / Beleuchtungsstärke im Freien horizontal gemessen * 100%. Als gute Tageslichtversorgung gilt ein TQ von 2% - 8%. Ferner sollte immer eine Sichtmöglichkeit ins Freie von Arbeitsplatz aus möglich sein. Das ist für die Entspannung des Auges wichtig.
Die höchsten Präferenzwerte* bei künstlicher Beleuchtung wurden bei: 4900K, bei 1300lx, bei Ra≥95 und einem Kontrast (Arbeitsfläche zu Wänden im Blickfeld) von 0,7 festgestellt!
*Quelle: Prof. Dr.-Ing. Tran Quoc Khanh, Fachgebiet Lichttechnik TU-Darmstadt
Landau + Kindelbacher Architekten haben für die international agierende Unternehmensberatung h&z in zentraler Lage in München ein neues Bürokonzept auf 2.500 Quadratmetern umgesetzt. Innenarchitektin Christine Sellmeijer gibt Einblick in die Vision für das Projekt und erklärt, welche Rolle die Beleuchtung dabei spielt.