Akustik-Zertifikate

Um das genaue Absorptionsverhalten von Produkten festzustellen ist es notwendig diese in einem Hallraum vermessen zu lassen. Aus diesem Grund wurde bereits ein Großteil unserer Akustikelemente in einem zertifizierten Hallraum der Technischen Universität Graz getestet. Alle aktuellen Zertifikate sind auf unserer Homepage als Download verfügbar. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht und Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen der Zertifizierung.

Zu den Zertifikaten

Absorptionsgrad

Der Absorptionsgrad für ein Material oder Objekt bezeichnet, wie viel Schall es absorbiert. Der Wert bewegt sich zwischen 0 (vollständige Reflexion) und 1 (vollständige Absorption), wobei er sich in der Regel je nach Frequenz unterscheidet. Je härter und glatter ein Material, desto schlechter sein Absorptionsgrad. Ein glatter Steinfußboden hat beispielsweise einen Absorptionsgrad von nahezu 0,00 über alle Frequenzen. Ein offenes Fenster hingegen stellt einen idealen Absorber mit einem Absorptionsgrad von 1 über alle Frequenzen dar. Der Schall geht durch das offene Fenster hindurch und nichts davon wird reflektiert.

In der Raumakustik wird der Absorptionsgrad über die Frequenzen 125 Hz bis 4000 Hz angegeben. Dünne Materialien, wie Teppichboden, absorbieren üblicherweise besser in hohen und schlechter in tiefen Frequenzbereichen.

Der Absorptionsgrad wird benötigt, um die Nachhallzeit in einem Raum mittels Sabine’scher Formel zu ermitteln. Dabei wird die Fläche des eingesetzten Materials mit dem jeweiligen Absorptionsgrad multipliziert, um die Absorptionsfläche in m² zu erhalten. Beispiel: 1 m² Teppichfußboden mit einem mittleren Absorptionsgrad von 0,5 verfügt über eine mittlere Absorptionsfläche von 0,5 m².

Absorberklasse

Aufgrund ihres Absorptionsgrades werden Materialien oder Objekte in Absorberklassen von A bis E unterteilt. A ist die höchste Absorberklasse, verfügt also über den höchsten Absorptionsgrad.

Die Absorberklasse dient nur zur groben Einteilung von absorbierenden Materialien oder Produkten. Da in der Raumakustikplanung aber die Verteilung der Absorption über alle Frequenzbereiche entscheidend ist, ist die Absorberklasse keine ausreichende Kenngröße.

Absorptionsfläche

Während der Absorptionsgrad die Absorption je Quadratmeter angibt, gibt die Absorptionsfläche die Absorption je Objekt an.
Die Absorptionsfläche berechnet sich aus dem Absorptionsgrad multipliziert mit der Oberfläche des Objektes. So hat 1 m² Teppich mit einem mittleren Absorptionsgrad von 0,5 eine mittlere Absorptionsfläche von 0,5 m².
 

Für manche Objekte ist es sinnvoller, die Absorptionsfläche je Objekt anstelle des Absorptionsgrades anzugeben. Da die Kalkulation der Oberfläche sich bei komplexen dreidimensionalen Objekten als schwierig erweist, kann man hier direkt mit der angegebenen Absorptionsfläche rechnen und multipliziert diese mit der Anzahl der eingesetzten Produkte. In unserem Beispiel hätte ein gewöhnlicher Sessel demnach eine Absorptionsfläche von 1,5 m².